15
Dez
2004

Outing als Viva-Gucker

Ursprünglich war die Harald Schmidt Show, die ich ziemlich regelmäßig geguckt habe. Im Nachhinein, kann ich mich interessanter Weise an recht wenig erinnern - ich weiß lediglich, dass ich besonders auf die Stellen aus war, die mit den Konventionen des gewöhnlichen Fernsehns brachen ohne aber simpel das Niveau noch niedriger zu schrauben.
Dann wurde diese Show aber beendet. Erste Hinweise gab es hier (bzw. in dem dort genannten SZ Artikel) oder hier, dann wurde es offensichtlich. Es gab einen unverhältnismäßig großen Aufschrei (zumindest aus meiner Warte), auch von Leuten, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie gar nicht genau wussten, worum es ging (wusste das eigentlich irgendwer?). Allerdings: Wer ein bißchen in de.alt.fan.haraldschmidt liest, findet genug Gründe, warum die Einstellung sogar aus dem vorgegebenen Grund (kreative Pause) nicht unbedingt das Schlechteste gewesen wäre (wobei ich mich dem dort vorherrschenden Andrack-Bashing nicht anschließen möchte).
Wie dem auch sei, danach kamen Wiederholungen alter und "legendärer" Harald Schmidt Shows, die vor allem deutlich machten, dass von der dann als inoffizielle Schmidt Nachfolgerin berufenen Anke Engelke innerhalb von einem halben Jahr gar nicht erwartet werden konnte, aufzubauen, was Schmidt über mehrere Jahre als Institution geschaffen hatte. Und meiner Meinung wurde sie diesen falschen Erwartungen auch tatsächlich nicht gerecht. Ich zumindest habe ihre Show fast nie gesehen.
Dann stieß ich (wahrscheinlich hierdurch) auf die Sarah Kuttner Show, die ich nun seit ihrem Beginn mehr oder minder häufig schaue (bei den vielen Wiederholungen auch nicht so problematisch). Mit den merkwürdigen Implikationen, dass man wissen muss, welche Sendernummer Viva hat und dass man damit leben muss merkbar älter zu sein, als die Zielgruppe. diesem Artikel stimme ich zwar nicht 100% zu, aber gut nachvollziehbar finde ich ihn trotzdem.
Dann noch ein letztes Zitat, dass ich sehr treffend finde, aus der FAZ (und zwar hier: [Sarah Kuttner] bewies, daß es einen dritten Musikfernseh-Moderationsweg gibt zwischen zynischer Dauerironie und dem völligen Einssein mit dem Teenageruniversum. Sarah Kuttner wirkt, als sei sie nur zu Gast in dieser Viva-Welt, als hätte sich selbst nie ein Poster von Alexander oder Westlife ins Kinderzimmer gehängt, und wenn doch, wäre es nicht sehr wichtig gewesen. Aber zugleich schaut sie nicht herab auf die "Bravo"-Leser, die sich ihre Sendungen anschauen. [...]

So, damit habe ich jetzt massig Information zum Thema Late Night Personality Irgendwas Talkshows gebracht: Viel Spaß damit!

cfe

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